Andromeda liberata
Antonio Vivaldi u.a.
Aufführung
06.-09. September 2008, Reithalle München
12. September Stadthalle Erding
19. September Theater am Hagen, Straubing
Inhalt:
Andromeda, nach einem Streit ihrer Mutter Kassiopeia mit den Göttern an einen Felsen gekettet, wird von dem Bezwinger Medusas, Perseus, befreit. Statt seine Liebe zu erwidern, bekennt sie sich zu ihren Gefühlen für Daliso. Im Konflikt zwischen Liebespflicht und –verrat irren die fünf Protagonisten dieses anmutigen Kammerspiels durch ein mythisches Äthiopien, Seelenlandschaft und fragmentarische Kampfzone für Liebende zugleich.
Zum Stück:
Um die Serenata Veneziana „Andromeda liberata“ ranken sich zahllose Geheimnisse. Erst 2002 wiederentdeckt, wurde sie vermutlich 1726 uraufgeführt, vermutlich anlässlich der Rückkehr eines venezianischen Kardinals aus seiner Verbannung, und ist vielleicht gänzlich ein Werk aus der Feder Antonio Vivaldis, vielleicht ein musikalisches Pasticcio aus der Musik Vivaldis und seiner berühmten Komponistenkollegen wie Albinoni, Porpora und anderen. In dramaturgischer Gestaltung, musiktheatraler Originalität und Figurenskizzierung weist sie in ihrer Homogenität weit über gängige barocke Spektakel hinaus. „Andromeda liberata“ ist nicht nur die Geschichte von Menschen, verloren zwischen Kräften, die sich nicht begreifen, sondern eine Collage vielfältigster Spielarten der Liebe. In ihrer subtilen Flüchtigkeit gleichen die einzelnen Szenen impressionistischen Skizzenblättern, gerahmt durch Klänge von einer Schönheit fast an der Schmerzgrenze – dort, wo die Empfindungen in ihrer Klarheit am kältesten strahlen.
OPERA INCOGNITA präsentiert die szenische Erstaufführung dieser strahlenden Miniatur, deren Wiederentdeckung die barocke Musikliteratur um ein feinsinnig gearbeitetes Schmuckstück erweitert.
Kritiken
„Alles in allem eine vorzügliche Aufbereitung eines alten Hits durch Ernst Bartmann und Andreas Wiedermann.“
STRAUBINGER TAGBLAtt/22. September 2008/von Kristian Kuhnle
„So erlebte das Stadthallenpublikum am Wochenende eine schlanke, frische und dabei tiefgründige Operninszenierung in kammerspielartiger Dichte.“
ERDINGER ANZEIGER/16. September 2008/von VRONI VOGEL
„[…] dass der Opera Incognita nun mit der szenischen Erstaufführung der „Andromeda“ in der Münchner Reithalle erneut eine sehens- und vor allem hörenswerte Produktion gelungen ist, in welcher man die barocken Koloraturkaskaden nicht unter einer bunten Bilderflut erstickt, sondern in erster Linie auf die Kraft der Musik vertraut.“
Tobias Hell, Münchner Merkur, 8.9.2008
„[…] auch die übrige, von Vivaldi, Tommaso Albinoni und drei weiteren Kleinmeistern 1726 komponierte Musik stimmte dank des jungen Ensembles von „Opera Incognita“.“
Robert Braunmüller, Abendzeitung, 8.9.2008
„Es sieht, wie immer bei Andreas Wiedermann, fabelhaft aus […] Die Musik kennt keine harten Brüche. Fünf Musiker auf Originalinstrumenten halten die fünf Komponisten-Temperamente stilsicher zusammen […] Erstklassige junge Sänger haben allen Applaus verdient …“
Beate Kayser, tz, 8.9.2008
Besetzung und Mitwirkende
DARSTELLER
Meliso | Reinhild Buchmayer |
Cassiopeia | Bini Lee-Zauner |
Daliso | Torsten Petsch |
Perseo | Roland Schneider |
Andromeda | Katharina Schwarz |
INSTRUMENTE
Barock-Violine | Eva Röll |
Barock-Oboe | Christine Allanic |
Theorbe | Markus Märkl |
Gambe | Heike Hümer |
Cembalo | Ernst Bartmann |
KOSTÜME & TECHNIK
Bühne/Kostüme | Violaine Thel |
Licht | Peter Younes |
Maske | Stella Gottwald |
Graphikdesign | Jürgen Bergbauer |