IN DER STRAFKOLONIE

PHILIPP GLASS

Aufführung

18.04.2024, 19.04.2024, 25.04.2024, 26.04.2024 und 27.04.2024 jeweils um 20:00 Uhr

IM JUSTIZPALAST, PRIELMAYERSTR. 7, 80335 MÜNCHEN

2024 jährt sich der Todestag von Franz Kafka zum 100. Mal. Grund genug, mit „In der Strafkolonie“ eine der Meistererzählungen des grössten Literaten des 20. Jahrhunderts in einer kongenialen Opern-Adaption zur Aufführung zu bringen.

Der Meister der Minimal Music Philip Glass hat mit seiner Vertonung für Streichquintett 2 Sänger eine unheimliche, hallluzinierende Klangkulisse für diese Geschichte geschaffen, die Kafkas surreale Phantasie über ein unmenschliches Bestrafungssystem zu einer virtuosen, gespenstischen Kammeroper macht. Der Lichthof des Münchner Justizpalastes wird zur spektakulären, wahrhaft „kafkaesken“ Kulisse für diesen Opernabend der besonderen Art.

01_IMG_9079

02_IMG_9082

03_IMG_9075

04_IMG_9080

05_IMG_9074

06_IMG_9077

07_IMG_9084

08_IMG_9085

09_IMG_9078

10_IMG_9086

Kritiken

In diesem Fall gelingt der Coup auf phänomenale Weise. Die Oper kommt mit zwei Protagonisten, einem Chor und dem Streichorchester aus. Auch Wiedermann setzt bei seiner Produktion auf Zurückhaltung, zumindest, was die Requisiten anbelangt. Er weiß um die Wirkung der gewaltigen Treppenbauten als Kulisse – und um die der Nadel. Sie steht symbolisch für den Folterapparat, dessen Funktionsweise der Offizier (Manuel Kundinger) einem Besucher (Dan Chamandy) wie im Wahn bis ins kleinste Detail erklärt. Bei dem Bestrafungsritual wird dem Verurteilten, der sein Urteil selbst nicht kennt, das übertretene Gebot mit Nadeln auf den Leib geschrieben, bis der Tod eintritt.
Abendzeitung/21.04.2024/Julia Wohlgeschaffen

Die minimalistische Musik, die vom rhythmisch präzisen Streichquintett dargeboten wird, entwickelt zunächst eine meditative Wirkung. In Verbindung mit Kafka bekommen die für Glass typischen Wiederholungen jedoch zusätzlich eine fast schon unbehagliche Qualität. Vor allem wenn Wiedermann seinen Chor mit Aktentaschen und Ordnern bewaffnet schier endlos durch das verschachtelte Treppenhaus jagt.
Münchener Merkur/22.04.2024/Tobias Hell